Straßenfotografie

Gedanken des Lichtfreibeuters zur Straßenfotografie

Straßenfotografie. Klingt schmutzig. Klingt urban. Eine Hupe, ein zahnloses Grinsen, eine Sirene die im Hintergrund heult. Kaugummi das unter deinem Schuh klebt, der Geruch der Straße wabert herauf und zieht dir in die Nase. Straßenfotografie ist ein harter Name für einen schönen Zweig der Fotografie. Bezähme das Chaos, gib der Kakophonie des Modernen Lebens einen Rahmen. Erfasse, was es bedeutet am Leben zu sein.

Straßenfotografie ist mehr als eine Phrase, es ist eine Art zu sehen, einen Weg des Lebens zu erfahren. Auch die Sportfotografie kann Straßenfotografie auf dem Spielfeld sein. Modefotografie kann hinter der Bühne Straßenfotografie sein. Das Wesen der Straßenfotografie ist, das Leben zu erfassen ohne es zu unterbrechen. Beim erfassen Zeuge des einmaligen Lebensereignisses werden das sich vor uns entfaltet. Fotografie ohne sich vorher die Erlaubnis dafür zu holen.

Ikarus66 Bus in Dresden
Ikarus66 Bus in Dresden

 

Meine drei Elemente der Straßenfotografie

In letzter Zeit habe ich viel über Straßenfotografie gelesen und dabei sind mir viele wichtige Elemente aufgefallen. Hier die für mich wichtigsten drei für eine erfolgreiche Straßenfotografie.

  1. Die Bildgestaltung kontrollieren in einer fließenden Umwelt
  2. Kontrolle der eigenen Angst
  3. Die visuelle Erzählung
Seifenblasen in Hamburg
Seifenblasen in Hamburg

Auf der Straße hat man keinen Hintergrund, nichts nahtloses, keine Kontrolle über das Licht. Die Welt ist mein Hintergrund und ich muss herausfinden wie ich mich Positioniere um den Raum zu gestalten. Das bedeutet ich muss dem Licht, den Gebäuden, und den Wänden Aufmerksamkeit schenken.

Die eigene Angst

Der Moment in dem mein Auge das Motiv erfasst und ich mich nicht traue es festzuhalten. Dann doch zurück gehe, nur um festzustellen das der Moment vergangen ist. Deshalb werde ich jeden Tag üben, das Bild im Kopf mit der Kamera festhalten und es nicht Tot-Denken. Ich werde mich aus meiner Komfort-Zone heraus drücken. Ich werde auf der Straße fotografieren und nicht auf meine innere Stimme hören die mir ständig sagt, Stop.

Mit den Engeln in Speyer
Mit den Engeln in Speyer

Die visuelle Erzählung, der schwierige Teil

Wenn ich dann Bilder habe, kommt der schwierige Teil. Sind es nur zufällige Aufnahmen oder kann ich mit ihnen etwas aussagen das mein Herz berührt?

Ich werde mir in Zukunft ein Thema aussuchen an dem ich mich entlang taste, mir einen Auftrag geben um die grobe Richtung zu bestimmen. Dem Denkprozess mehr Fokus geben. Nicht mehr so oft herumwandern, sondern evtl. in ein Café setzen, damit ich nicht wirke wie ein Stalker mit Kamera. Dort warte ich bis die Leute durch meinen Rahmen gehen.

Das Thema gebe ich mir vor, dennoch werde ich nicht anfangen leere Straßen zu fotografieren weil ich denke ich muss. Ich fotografiere nicht für das Thema,nein, nur für mich. Es zählt das Bild das sich in den Verstand bohrt und nicht die Masse.

Ich werde in nächster Zeit wieder besser darauf achten die Kamera dabei zu haben.  Ob die Bilder auch veröffentlicht werden ist etwas anderes.

Inspiration gefällig? Schau doch mal nach Vivian Maier*.

So denn,
Euer Lichtfreibeuter
Streetphotography / Straßenfotografie

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