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Speyerer Fischsicht Teil 1

Die Sonnentage im Wonnemonat Mai kann man, bis jetzt, fast an einer Hand abzählen, Trübe und kalt, doch so hin und wieder kommt man in den Genuss von Sonne. Also gleich die Kamera mit dem Fisheye eingepackt um mal ein paar Bilder für das Projekt „Speyerer Fischsicht“ zu schießen. Dazu ging es in den Dom, natürlich auf die Aussichtsplattform. Das ganze kurz vor Torschluss in der letzten Gruppe oder besser mit dem letzten Grüppchen. Es war angenehm wenig los. Der Kaisersaal hat mich echt beeindruckt. Die Fresken sind schön in Szene gesetzt, in riesigen Rahmen mit dezenter rundum Beleuchtung. Der Dom gehört in meinem Kopf schon zum „Inventar“ wird also, wenn ich ehrlich bin, schon gar nicht mehr als Motiv wahrgenommen. Bei Sehenswürdigkeiten dem Betrachter etwas neues zu zeigen (Perspektive, Licht, Ausschnitt…)  was er noch nicht auf einem anderen Foto gesehen hat, ist schwer. Daher hätte ich nicht gedacht das mich der Dom noch einmal so in seinen Bann ziehen könnte aber Aussicht und Innenleben rockte!

Jetzt heißt es schnell sein, denn es ist und bleibt eine Sehenswürdigkeit, da kommt garantiert bald ein anderer auf die Idee mit dem Fischauge vom Dom zu knipsen. Die Bilder die rausgekommen sind fand ich gleich mal spannend, man muss sich auf die Perspektive einlassen dann vermitteln die Bilder den Eindruck als würde man auf dem Dom – Turm stehen und hinunterblicken. Die Bilder auf dem Domplatz sind auch mal was anderes.

Da es sich um ein Projekt mit dem Fisheye handelt werden in nächster Zeit noch einige Bilder mehr in die Galerie wandern.

Plastik Rhein

Durch einen Artikel in der Rheinpfalz wurde ich auf ein Thema Aufmerksam das ansonsten immer nur ab und zu mal im Fernsehen aufpoppt. Es geht um Kunststoffabfälle in unseren Gewässern der dann eben auch in den Meeren und Ozeanen landet. Der Kunststoff wird durch die mechanische Beanspruchung vom Wellenschlag langsam aber sicher zerkleinert. Diese bunten kleinen Stücke sehen für Tiere oftmals aus als wären sie etwas fressbares. Die Meeresbewohner die diese Kunststoffe fressen leiden unter schmerzhaften und oftmals extrem Lebensverkürzenden Folgen. Aber auch große Stücke werden gefressen, im März 2013 wurde vor der Spanischen Küste ein toter Pottwal angeschwemmt, in seinem Magen befanden sich satte 17 Kg Kunststoffabfall. Insgesamt förderten die Forscher 59 verschiedene Kunststoffteile aus dem elf Meter langen Tier. Darunter alleine 30 Meter Kunststofffolie wie sie im Gartenbau verwendet wird, dazu Gartenschläuche, Blumentöpfe und Kleiderbügel.

Wir in Deutschland produzieren 7,5% der weltweiten Kunststoffnachfrage, die restlichen EU-Staaten zusammen weitere 5%. Das ist ein riesen Berg an Plastik, 2008 wurden weltweit 245Mio Tonnen Kunststoff produziert. Die Zahlen kommen aus einem EU Bericht “(BIOIS) Plastic waste in the Environment (Kunststoffabfälle in der Umwelt), Abschlussbericht, Europäische Kommission, November 2010“. In diesem Bericht steht unter anderem das wir in Deutschland mehr als 98% unseres Plastik Abfalls wiederverwerten, das reicht für Platz drei, beim Recyceln sind wir auf Platz eins in Europa.

Zurück zu dem Zeitungsartikel, darin schlägt das Umweltbundesamt eine Bezahlpflicht für Kunststofftüten vor. Das ist doch schon mal nicht schlecht, nur was passiert dann wieder mit den Mehreinnahmen, werden diese so eingesetzt das auch nachweisbar weniger Kunststoff “wild” entsorgt wird? Und ist diese “Tüten-Steuer” auch wirklich neu? In allen Supermärkten die ich kenne kosten die Tüten ohnehin schon Geld. In Schuh- und Kleiderläden kostet es nichts. Jeder Bundesbürger verbraucht im Schnitt 65 Plastiktüten im Jahr, EU weit sind es 197 Stück, diese Zahl gibt das Umweltbundesamt raus. Ich wohne am Rhein und gehe auch oft an diesem Spazieren, was ich da so am Ufer sehe sind viele Plastikteile aber wenige Tüten. Meist sind es Flaschen oder Teile davon und es gibt noch viele Pfandfreie Flaschen. Kommen wir wieder zu unseren Tüten beim Schuh- und Kleiderkauf  diese nimmt man mit nach Hause, wirft sie in den Wertstoffsack, benutzt sie nochmal zum einkaufen oder eben auch als Müllsack. Die wenigsten Tüten werden wohl wild entsorgt, was zu meinem Subjektiven Empfinden von den Rheinspaziergängen passen würde und auch vom Bundesamt so gesehen wird. Unser recht gutes Abfallsystem in Deutschland kümmert sich um den Rest. Aber was passiert mit den Pfandfreien Flaschen und dem ganzen anderen Verpackungsmüll? Die/den kann man überall wegwerfen, wie praktisch und es kost ja nix! Oder Kanister die als Behälter für Scheibenreiniger oder Destilliertes Wasser gedient haben. Von Flaschen für Grillanzünder über Folien von Zigarettenschachteln zu Einwegfeuerzeugen, alles Dinge die man mit “raus” nimmt dorthin wo es keinen Mülleimer gibt. Nicht zu vergessen die ganzen Petri-Jünger die nach ihrem Angelvergnügen die Madendosen und Tau-Würmer Schachteln aus Styropor am Wasser liegen lassen. Lecker, denkt sich da manch eine Möwe! Das fatale ist, das alle Kunststoffteile die in die Flüsse gelangen, irgendwann im Meer ankommen dort zersetzen sie sich nicht, sie werden höchstens kleiner. Alles Plastik das vom Rhein ins Meer gespült wird wird da so für 450 Jahre vor sich hin dümpeln.

Hier ein paar Bilder wie das bei Speyer aussieht:

Ich habe mich nicht anstrengen müssen um diesen Müll zu finden, auffällig viele Fastfood Verpackungen, die auch Plastikteile enthält. PET-Flaschen und sonstige Lebensmittelverpackungen liegen auf der Rangliste noch vor den Plastiktüten. Eigentlich solange es Menschen gibt die so etwas machen kann man sich nur “Fremd-Schämen” das sind Voll-Honks denen alles egal ist.

Chris Jordan hat sich auch in einem Projekt mit diesem Thema beschäftigt, ist zu den Midway Inseln und hat dort Kadaver von Vögeln Fotografiert die aufgrund von Kunststoff im Körper gestorben sind, daneben hat er darüber auch einen Film gedreht. Hier noch ein Film den man sich ansehen sollte, Plastik-Planet. Danach werdet ihr die Auswirkungen unseres Kunststoffproblems globaler sehen.

Ein Thema das bewegt!

Gruß
Lichtfreibeuter

Erlus Schornsteinsprengung in Speyer

So manches mal im Leben gibt es Punkte da Blickt man zurück und denkt an alte Zeiten, heute war so  ein Tag. Als kleiner Bub bin ich öfter mit meinem Vater mit im LKW gefahren. Das war immer ein Erlebnis, eine Zeit lang ist er auch auf Baustellen und hat dort Steine abgeladen die er vorher bei der Firma Erlus in Speyer geladen hat. 1970 ist das Werk Speyer ausgebaut worden und 1979 noch einmal vergrößert worden. Heute wurde der Kamin gesprengt und macht Platz, für eine neue und im Vorfeld schon heftig Diskutierte neue Bebauung. Von dem abgesehen ist wieder ein Stück Speyerer Industriegeschichte zu Ende gegangen.
Wer Erinnert sich noch an die alte Walzmühle und den Verladekran am alten Hafen in Speyer? Heute sind dort schöne Villen und der Industriehafen wurde umgebaut zum Yachthafen. Die Walzmühle war ein hässlicher Betonklotz, aber auch ein Stück Geschichte von Speyer und auch dort war ich öfter mit meinem Vater den LKW laden. Die Stadt wandelt und erneuert sich in scheinbar immer schnellerem Tempo. Die Stellen an denen noch so große Veränderungen vorgenommen werden können werden immer mehr ausgedünnt. Umso wichtiger ist es solche und auch kleinere Veränderungen festzuhalten, damit man sich auch in zehn oder dreißig Jahren vorstellen kann wie es heute war.

 

https://www.youtube.com/watch?v=-F0hyb5TUiA

Little Planet vor dem Dom

Dom-Heidentürmchen

Diese kleinen Dinger haben es mir angetan, ich find „Little-Planets“ gerade hip. Es war heute zum Glück ein etwas interessanterer Himmel als sonst die letzten zwei Wochen. Zuerst hat sogar die Sonne gelacht, da hab ich mich nimmer halten können, also nix wie raus. Der erste Gedanke wohin? Die Tage sind im Moment verdammt kurz, da gibt es keine Zeit zu verlieren wenn es darum geht brauchbares Licht zu erbeuten. Vor der kürzlich eröffneten Postgalerie war zuviel los, kein Platz auf der Straße für jemanden der sich ein paarmal um die eigene Achse drehen muss, für so einen Planeten. Da blieb mir nur der Domplatz, auch kein schlechtes Motiv mit dem Bau vom Bischof mit drauf. Gedacht getan, mittig positioniert und los gings. Muss schon lustig aussehen, wenn sich einer fotografierend ständig im Kreis dreht. Verwunderte Blicke waren mir sicher. Das Ergebniss kann sich sehen lassen. Little Planets rocken! Die Bilder habe ich mit dem Tamron 17-50mm aufgenommen, ein Fisheye ist für so etwas praktischer aber das fehlt noch in meiner Objektiv-Sammlung. Es wird wohl das Nikon Nikkor DX 10,5 f2,8* werden.