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Nikon Z6 meine ständige Begleitung in der Krise

Es liegen aufwühlende Wochen hinter mir. Hochzeiten wurden verschoben oder abgesagt, man wurde auf das Wichtige im Leben geerdet, die Gesundheit. In dieser Zeit war ich tatsächlich häufiger als sonst mit meinem Dackel im Wald. Ich wollte aus meinem „Fotomotivationsloch“ raus und so wurde der Wald zu meinem neuen Fotoprojekt. Zuerst habe ich mit der Nikon Z6 einfach drauflos fotografiert, da ich nicht wirklich einen Plan hatte. Natürlich sind viele Bilder von meinem Dackel entstanden, ich fühlte mich zurückversetzt in die Zeit, als ich anfing mit der Fotografie.

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Affinity Photo eine Alternative zu Photoshop

Wie das in Facebook so ist bekommt man auch Werbung angezeigt. In meinem Fall war das eine Anzeige von Affinity Photo. Da ich vorher nichts über diese Photoshop Alternative gehört hatte war ich gleich interessiert. Kaum auf der Seite von Affinity, war der Download der Testversion auch schon gestartet. Werbung funktioniert, dieses mal zumindest.

Zuerst Affinity Photo als Testversion

Es dauerte aber noch eine ganze Weile bis ich dazu kam die Affinity Testversion zu installieren. Das kommt daher das ich auch Photoshop eben nicht so intensiv benutze. Alles was mit Lightroom möglich ist wird auch damit gemacht, wenn es nicht mit Photoshop wesentlich schneller/besser geht. Aber irgendwann war es dann soweit. Zehn Tage lief die Testphase.

Mein Workflow

Fragt man zehn Fotografen hat man wahrscheinlich auch zehn verschiedene Workflows. Meiner fängt beim Import in Lightroom an. Dann kommt das Markieren der Fotos die genommen werden. Darauf folgt das Bearbeiten, beschriften usw. Wann brauche ich ein Grafikprogramm wie Affinity oder Photoshop? Häufig sind es Ausbesserungsarbeiten. Zum Beispiel wollen viele Hochzeitspaare im Domgarten in Speyer Ihr Paarshooting. Samstags ist da aber häufig richtig was los, deswegen laufen immer mal wieder im Hintergrund Leute ins Bild die mir erst am großen Bildschirm auffallen. Wenn Strukturen nachgebildet werden müssen ist es mit  Lightroom sehr schwer bis gar nicht zu lösen.

Direkt von Lightroom zu Affinity Photo 

Wenn in Lightroom in den Voreinstellungen im Karteireiter „externe Bearbeitung“ die Affinity Photo.exe eingestellt ist, steht dem Export direkt aus Lightroom nichts mehr im Weg.

Von Lightroom direkt zu Affinity Photo exportieren
Affinity Photo als Externes Programm in Lightroom einstellen

Das Ausbessern oder besser gesagt das Reparaturwerkzeug in Affinity Photo Funktioniert einwandfrei. Hier ein Beispielbild bei dem Kinder in eine Bilderserie hinein gerannt sind. Diese wurden dann hinweg repariert. Da sei auch erwähnt das es viele Tutorials direkt von Affinity gibt und ein gutes Buch von Markus Wäger*

Bereichsreparatur mit Affinity Photo
Bereichsreparatur mit Affinity Photo

Was mich auch angefixt hat war das Focusstacking. Makros fotografiere ich nur aus Spaß, da kommt mir die Funktion gerade gelegen, alles in einem Programm. Die Raupe war mein erstes Focusstack Bild mit Affinity Photo. Die Einzelbilder wurden aus der Hand fotografiert.

Raupe Focusstack mit Affinity Photo
Raupe Focusstack mit Affinity Photo

Raubfliege Focusstack mit Affinity Photo
Raubfliege Focusstack mit Affinity Photo

Die Raubfliege hat Affinity Photo aus mehreren Einzelaufnahmen zu einer zusammengefügt. Die Bilder habe ich ebenfalls ohne Stativ geschossen und musste deshalb auch hier und da nacharbeiten. Das war auch gewollt um zu sehen wie gut das läuft. Es lief besser als gedacht, ich war begeistert. In der Testphase hat mir Affinity Photo auch von der Performance gut gefallen. Die Fliege wurde noch über den Hochpassfilter geschärft. Eine Entscheidung stand an!

Die Entscheidung

Lightroom 6 habe ich einzeln gekauft und bin damit recht gut gefahren. Dazu hatte ich eine alte Version von Photoshop. Jetzt musste eine Entscheidung her zwischen dem Abo-Modell mit seinen ganzen Cloud Zusatzfeatures und eben Affinity Photo. 

Meine Kameras werden von LR6 unterstützt und es läuft schon Jahre gut. Die Funktionen die ich benötige deckt Affinity Photo vollkommen ab. Die vielen Möglichkeiten mit der Adobe Cloud würden bei mir brach liegen. Die Kosten für LR und Photoshop im Abo mit den Zusatzfeatures sind eigentlich unschlagbar. Aber ich war schon immer ein kleiner Rebell. Der Gedanke Affinity zu kaufen gefiel mir einfach besser als das Abo Model.

Nun arbeite ich schon drei Monate mit Affinity Photo und habe es noch nicht bereut. Es sind Kleinigkeiten die manches mal etwas nerven. Zum Beispiel die Pinsel Größen Verstellung ist nicht so easy wie bei Photoshop. Aber das ist bis jetzt das einzige was ich Verbesserungswürdig finde.

 

Abends auf dem Truppenübungsplatz in Speyer

Es hat mich gepackt und ich bin mit dem Nikon 60 mm f2,8 Makro * losgezogen. Da die Sonne schon relativ tief stand bin ich bei uns um die Ecke in den Stadtwald. Dort hat die Bundeswehr einen Übungsplatz mit Sandbergen, auf denen morgens kräftig mit schwerem Gerät trainiert wird. Dachte mir da wird es schon ein paar Motive geben, was ich mir nicht vorgestellt habe war die Aggressivität der Schnaken im Schatten, vielleicht mochten diese Blutsauger mein Deo.
Außer das letzte Bild sind diese nicht wirklich „Makro“,  aber  schön Format füllend, da es mit dem 60 mm Objektiv möglich ist ziemlich nah ran zu gehen. Am Ende wurden es blühende und verblühte Disteln und …

140_3212.jpgverblühte Blume / withers Flower

Abendstimmung / Flower at SunsetAbendstimmung / Flower in Sunset

… eine Patrone im Sand. Munition und ausgetrockneter Boden, da viel mir gleich als Titel „Desert Storm“ ein.

Desert Storm

Auf dem Heimweg entdeckte ich noch eine fette Spinne im Kellereingang. Die musste dann auch noch abgelichtet werden, obwohl mir nicht so wohl war… Angst überwunden und schönes Bild im Kasten.

 

Kreuzspinne / Spider Macro

 

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Altes Glas, neue Liebe zum Micro-Nikkor 60mm 1:2.8 ohne „D“

So ab und zu will ich nah ran, das ging mit meinen Nikkor 17-55mm 1:2,8G allerdings nur begrenzt, mit diesem Objektiv habe ich die ganzen Pilze fotografiert.PilzeIch wollte mehr oder besser gesagt, Format füllender Fotografieren. Also musste ein Makro Objektiv her, mit der Annahme das der Ausflug in den Makro Bereich nur eine Spielerei sein sollte. Schnell mal in den Objektiv-Park von Nikon geschaut, mir wurde auf einen Schlag bewusst das so eine Spielerei teuer werden kann. Da ist mir aufgefallen das es das 60 mm Micro in zwei Versionen gibt. Einmal hochmodern als Micro Nikkor 60mm/2.8G ED , das volle Programm eben und einmal als Micro-Nikkor 1:2.8 D. Die D Version hat es mir gleich beim ersten Blick angetan. Das Objektiv kommt im alten Look mit Blendenring für ältere Nikon-Kameras und ohne eigenen AF-Motor, sprich die Kamera muss mit ihrem eingebauten Motor, den Autofokus des Objektives antreiben. Das Micro-Nikkor 105mm 1:2,8G VR gibt es auch noch, dieses hätte ich mit dem vorhandenen Telekonverter TC-20E II kombinieren können. Da wäre der Ausflug in den Makrobereich aber auch gebraucht, zu teuer geworden. Ein günstiges Makro ist auch noch das Micro-Nikkor 40mm 1:2,8G. Ich habe mich für das 60 mm Entschieden da ich eine Brennweiten Lücke zwischen 55 und 70 mm in meiner Glas-Sammlung habe, außerdem hat das 60 mm was die Schärfe angeht, immer sehr gute Kommentare, ich habe keine schlechte Rezension über die Schärfe gefunden, ich war das erste mal beeindruckt. Die Naheinstellgrenze hat beim 60’er auch ca. 30 mm mehr „Luft“ nach vorne. Das bedeutet das man beim 40’er ca. 5 cm vor der Linse 1:1 Abbildung hat und beim 60’er bei ca. 8 cm. Man müsste also mit dem 40’er noch näher ran.  Nun wusste ich was ich wollte, ein Knackscharfes Portrait Objektiv, das mir gelegentliche Ausflüge in den Makrobereich ermöglicht, eingeschossen habe ich mich auf das 60 mm. Bei der „Bucht“ waren gerade einige im Angebot, auch welche ohne das D in der Bezeichnung, also noch älter. Ohne den „D“ Zusatz fehlen dem Objektiv einige Features, wie zum Beispiel die Weitergabe der Entfernung zum Objekt an die Kamera und die 3D Color Matrixmessung. Das macht Probleme bei schnell bewegten Objekten und beim iTTL Blitzen, kurz gesagt mir piep schnurz egal. Portraits und Blitzen nur mit Manuellen Einstellungen, für schnelle Bewegungen bei denen ich auf fixen Autofokus angewiesen bin, greife ich zu anderen Objektiven. Ich wollte dieses Teil einfach haben, ich habe es ersteigert und ich habe es bis heute nicht bereut. Nun hielt ich das alte, sehr gut erhaltene Glas in den Händen, ca. 20 Jahre alt und so teuer wie das 40’er, verrückt? Nee, die ersten Versuche waren gewöhnungsbedürftig da der Autofokus bis in den Makrobereich etwas Zeit braucht, wenn man das weis dann dreht man Manuell am Fokus-ring bis zum Makrobereich. Ansonsten alle Erwartungen übertroffen, brutal was an schärfe auf den Chip gebannt wird. Kleinste Details werden sichtbar, die Augen einer Fliege aus der Hand fotografiert beim ersten Testen, genial sichtbare Facetten. Ich liebe dieses Teil! Die folgenden Bilder sind wie gesagt aus der Hand ohne Stativ, da ist noch Luft nach oben.
Fliege140_7189.jpg

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Ein Männlein kniet im Walde vorm Pilz herum…

Zurzeit ließt man in den Zeitungen von Pilzsammlern die durch die Wälder streifen auf der Suche nach essbaren Pilzen. Dann ist es Zeit den Winkelsucher und eine weiche Unterlage einzupacken. Die besten Kleider sollte man auch nicht anziehen denn beim fotografieren von Pilzen begibt man sich auf deren Ebene. Kaum war ich etwas tiefer in den Stadtwald gegangen, schon war ich umgeben von den verschiedensten Pilzen. Ich gebe zu, ich habe keine Ahnung wie die alle heißen, aber viele sehen richtig gut aus. Wenn man mit der Nase zehn Zentimeter über dem Boden ist und den ausgewählten Pilz etwas befreit von zu vielen Kiefernnadeln, fallen einem auf einmal die vielen anderen kleinen Gewächse auf, die auf den Adern der abgefallenen Blätter wachsen. Hat man seinen Blick für solche Mini Motive geschärft bemerkt man das tatsächlich der komplette Laub-Waldboden mit tausenden solcher Minipilzen überzogen ist. Ich glaube ich habe mich stundenlang innerhalb von nur ein paar Quadratmetern bewegt. Ein Eldorado! Was mir aber noch gefehlt hat waren Fliegenpilze, ohne die wollte ich nicht heimkehren. Also tiefer in den Wald und eine Stelle gesucht an der ich schon letztes Jahr war, nur diese habe ich nicht mehr gefunden, Fliegenpilze aber schon, es sind die Farbtupfer auf dem Waldboden. Ein richtiges Makro Objektiv wie zum Beispiel das Nikkor 40 mm 2,8 habe ich noch nicht, deshalb habe ich das Nikkor 17-55 mm 2,8 draufgeschraubt. Da hatte ich genügend Spielraum mit der Blende. Nur an die kleinen Pilze konnte ich nicht ganz Nah ran.

Vor dem Pilz wurde die Unterlage mit der Kamera drauf ausgerichtet und der Bildausschnitt gewählt. Ich habe alle Aufnahmen mit der Zeitautomatik geschossen, nur die Tiefenschärfe habe ich manuell über die Blende beeinflusst. Von jedem Pilz machte ich mehrere Bilder mit verschiedenen Blendenöffnungen. Zuhause am Bildschirm wurde dann die beste Kombination ausgewählt. Damit auf dem recht dunklen Waldboden nichts verwackelt, wurde zum Auslösen ein Funkauslöser verwendet. Als ich alles auf den Chip gebannt hatte und die Fotografie erst mal befriedigt war, hab ich auf die Uhr geschaut, im Wald ist die Zeit wie im Flug vergangen und dazu war es angenehm ruhig.

PilzePilzeFliegenpilzPilzePilze
PilzePilze

Pilze, ein Album auf Flickr.