Schlagwort-Archive: Schärfentiefe

Wunderkind Mozart im Kinder- und Jugendtheater Speyer

Passend zum Mozartfest in Speyer, wird im Kinder- und Jugendtheater Speyer ein Theaterstück über das Wunderkind aufgeführt. Dabei erzählt der Kutscher (gespielt von Götz Valter), der Familie Mozart von den ersten Lebensjahren des Wolfgang Amadeus Mozart, welcher bereits als Dreijähriger selbstständig Klavier spielte und mit fünf sein erstes Stück komponierte. Mit sechs Jahren ging er gemeinsam mit Vater und Schwester auf seine große Konzertreise, die dreieinhalb Jahre dauern sollte. Als musikalisches „Wunderkind“ tourte Wolferl durch ganz Westeuropa, spielte vor dem Kaiserpaar in Wien und an den bedeutendsten Fürstenhöfen seiner Zeit. Musikalisch begleitet wurde das Stück durch Mitglieder der Deutschen Staatsphilharmonie. Beeindruckend fand ich die Leistungen des Leonard Holler an der Geige und am Klavier, er spielte den Jungen Mozart.

Fotografisch wie immer eine Herausforderung bei den Lichtverhältnissen im Theater.  Ich benutzte das 70-200. Die kleine Blende von 2.8 ist ein Segen bei schwachem Licht, bei einer großen Brennweite und 3-6 Meter Abstand kann das aber auch zu Problemen mit der Schärfentiefe führen. Zum Beispiel bei einer Brennweite von 150 mm (an DX) Blende 3.5 und einem Abstand von 4m  hat man eine Schärfentiefe von ca 9 cm. In diesem Fall ist es sogar so das die Schärfe eher zur Kamera hin verläuft, also wenn auf 4 m fokussiert wird, hat man eine Schärfe von 3,9-4 m. Da sind die Augen unscharf wenn die Nasenspitze anvisiert wird und sich der Protagonist leicht in die falsche Richtung bewegt. Bei Blende 2.8 sind es nur noch 7 cm… Ich hab das mal händisch ausgerechnet, es gibt aber auch nette Apps wie „SetMyCamera“ für das Iphone. Sehr interessant damit herum zu spielen, mit den verschiedenen Ergebnissen und dem Ausprobieren natürlich, bekommt man sehr schnell ein Gespür dafür welche Blende, Brennweite und Abstand zum Objekt ausreichend Schärfentiefe liefern. Am Anfang werden solche Hilfsmittel noch benötigt, später wird man immer öfter feststellen wie der innere Autopilot auf einmal solche Aufgaben wie von selbst übernimmt.

Wolfgang Amadeus MozartWolfgang Amadeus MozartWolfgang Amadeus MozartWolfgang Amadeus MozartWolfgang Amadeus MozartWolfgang Amadeus MozartWolfgang Amadeus Mozart

Altes Glas, neue Liebe zum Micro-Nikkor 60mm 1:2.8 ohne „D“

So ab und zu will ich nah ran, das ging mit meinen Nikkor 17-55mm 1:2,8G allerdings nur begrenzt, mit diesem Objektiv habe ich die ganzen Pilze fotografiert.PilzeIch wollte mehr oder besser gesagt, Format füllender Fotografieren. Also musste ein Makro Objektiv her, mit der Annahme das der Ausflug in den Makro Bereich nur eine Spielerei sein sollte. Schnell mal in den Objektiv-Park von Nikon geschaut, mir wurde auf einen Schlag bewusst das so eine Spielerei teuer werden kann. Da ist mir aufgefallen das es das 60 mm Micro in zwei Versionen gibt. Einmal hochmodern als Micro Nikkor 60mm/2.8G ED , das volle Programm eben und einmal als Micro-Nikkor 1:2.8 D. Die D Version hat es mir gleich beim ersten Blick angetan. Das Objektiv kommt im alten Look mit Blendenring für ältere Nikon-Kameras und ohne eigenen AF-Motor, sprich die Kamera muss mit ihrem eingebauten Motor, den Autofokus des Objektives antreiben. Das Micro-Nikkor 105mm 1:2,8G VR gibt es auch noch, dieses hätte ich mit dem vorhandenen Telekonverter TC-20E II kombinieren können. Da wäre der Ausflug in den Makrobereich aber auch gebraucht, zu teuer geworden. Ein günstiges Makro ist auch noch das Micro-Nikkor 40mm 1:2,8G. Ich habe mich für das 60 mm Entschieden da ich eine Brennweiten Lücke zwischen 55 und 70 mm in meiner Glas-Sammlung habe, außerdem hat das 60 mm was die Schärfe angeht, immer sehr gute Kommentare, ich habe keine schlechte Rezension über die Schärfe gefunden, ich war das erste mal beeindruckt. Die Naheinstellgrenze hat beim 60’er auch ca. 30 mm mehr „Luft“ nach vorne. Das bedeutet das man beim 40’er ca. 5 cm vor der Linse 1:1 Abbildung hat und beim 60’er bei ca. 8 cm. Man müsste also mit dem 40’er noch näher ran.  Nun wusste ich was ich wollte, ein Knackscharfes Portrait Objektiv, das mir gelegentliche Ausflüge in den Makrobereich ermöglicht, eingeschossen habe ich mich auf das 60 mm. Bei der „Bucht“ waren gerade einige im Angebot, auch welche ohne das D in der Bezeichnung, also noch älter. Ohne den „D“ Zusatz fehlen dem Objektiv einige Features, wie zum Beispiel die Weitergabe der Entfernung zum Objekt an die Kamera und die 3D Color Matrixmessung. Das macht Probleme bei schnell bewegten Objekten und beim iTTL Blitzen, kurz gesagt mir piep schnurz egal. Portraits und Blitzen nur mit Manuellen Einstellungen, für schnelle Bewegungen bei denen ich auf fixen Autofokus angewiesen bin, greife ich zu anderen Objektiven. Ich wollte dieses Teil einfach haben, ich habe es ersteigert und ich habe es bis heute nicht bereut. Nun hielt ich das alte, sehr gut erhaltene Glas in den Händen, ca. 20 Jahre alt und so teuer wie das 40’er, verrückt? Nee, die ersten Versuche waren gewöhnungsbedürftig da der Autofokus bis in den Makrobereich etwas Zeit braucht, wenn man das weis dann dreht man Manuell am Fokus-ring bis zum Makrobereich. Ansonsten alle Erwartungen übertroffen, brutal was an schärfe auf den Chip gebannt wird. Kleinste Details werden sichtbar, die Augen einer Fliege aus der Hand fotografiert beim ersten Testen, genial sichtbare Facetten. Ich liebe dieses Teil! Die folgenden Bilder sind wie gesagt aus der Hand ohne Stativ, da ist noch Luft nach oben.
Fliege140_7189.jpg

Links zu Objektiven sind Amazon Affiliate Links.

 

Ein Männlein kniet im Walde vorm Pilz herum…

Zurzeit ließt man in den Zeitungen von Pilzsammlern die durch die Wälder streifen auf der Suche nach essbaren Pilzen. Dann ist es Zeit den Winkelsucher und eine weiche Unterlage einzupacken. Die besten Kleider sollte man auch nicht anziehen denn beim fotografieren von Pilzen begibt man sich auf deren Ebene. Kaum war ich etwas tiefer in den Stadtwald gegangen, schon war ich umgeben von den verschiedensten Pilzen. Ich gebe zu, ich habe keine Ahnung wie die alle heißen, aber viele sehen richtig gut aus. Wenn man mit der Nase zehn Zentimeter über dem Boden ist und den ausgewählten Pilz etwas befreit von zu vielen Kiefernnadeln, fallen einem auf einmal die vielen anderen kleinen Gewächse auf, die auf den Adern der abgefallenen Blätter wachsen. Hat man seinen Blick für solche Mini Motive geschärft bemerkt man das tatsächlich der komplette Laub-Waldboden mit tausenden solcher Minipilzen überzogen ist. Ich glaube ich habe mich stundenlang innerhalb von nur ein paar Quadratmetern bewegt. Ein Eldorado! Was mir aber noch gefehlt hat waren Fliegenpilze, ohne die wollte ich nicht heimkehren. Also tiefer in den Wald und eine Stelle gesucht an der ich schon letztes Jahr war, nur diese habe ich nicht mehr gefunden, Fliegenpilze aber schon, es sind die Farbtupfer auf dem Waldboden. Ein richtiges Makro Objektiv wie zum Beispiel das Nikkor 40 mm 2,8 habe ich noch nicht, deshalb habe ich das Nikkor 17-55 mm 2,8 draufgeschraubt. Da hatte ich genügend Spielraum mit der Blende. Nur an die kleinen Pilze konnte ich nicht ganz Nah ran.

Vor dem Pilz wurde die Unterlage mit der Kamera drauf ausgerichtet und der Bildausschnitt gewählt. Ich habe alle Aufnahmen mit der Zeitautomatik geschossen, nur die Tiefenschärfe habe ich manuell über die Blende beeinflusst. Von jedem Pilz machte ich mehrere Bilder mit verschiedenen Blendenöffnungen. Zuhause am Bildschirm wurde dann die beste Kombination ausgewählt. Damit auf dem recht dunklen Waldboden nichts verwackelt, wurde zum Auslösen ein Funkauslöser verwendet. Als ich alles auf den Chip gebannt hatte und die Fotografie erst mal befriedigt war, hab ich auf die Uhr geschaut, im Wald ist die Zeit wie im Flug vergangen und dazu war es angenehm ruhig.

PilzePilzeFliegenpilzPilzePilze
PilzePilze

Pilze, ein Album auf Flickr.